Vereinsmitteilung April 2023:
Hallo liebe Mitglieder,
auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung wurde der geschäftsführende Vorstand bestätigt. Der im letzten Jahr neu gewählte und verjüngte Vorstand konnte sich Dank der Unterstützung von Klaus, Jens und Torsten gut in die Vorstandsarbeit einarbeiten.
Zum Vorsitzenden Lesum wurde Jan Teerling und zum Vorsitzenden Fleet Klaus Windhorst einstimmig gewählt. Zum Kassenwart wurde, ebenfalls einstimmig, Gerald Imboden in den Vorstand gewählt. Begrüßen dürfen wir als neue Schriftführerin Peggy Schmidt. Wir möchten uns an dieser Stelle für die langjährige Arbeit von Sabine Cavier-Philippi bedanken.
Für die Abteilung Fleet wurden gewählt: Jens Hachmeyer für das Amt des Arbeitsdienstleiters und Bootshauswartes, Uwe Köster zum Sportwart, Britta Bernards zur Festwartin, Angelika Henkel zur Wegewartin und Heiko Kierdorf zum zweiten Schriftführer/Pressewart.
Für die Abteilung Lesum wurde Lars Steinecke zum technischen Leiter, Sönke Wonke zum Arbeitsdienstleiter und Stegwart und Kevin Meyerdierks zum Segelwart gewählt. Auch die Festwarte Antje und Thomas Wonke bleiben in ihrem Amt.
Wir beglückwünschen alle alten und neuen Vorstandsmitglieder und möchten alle Vereinsmitglieder um Unterstützung bei den vor uns liegenden gemeinsamen Aufgaben bitten.
Auf der JHV wurden Anke Wonke, Jürgen Müller und Jens Hachmeyer zu ihrer 50 jährigen Vereinsmitgliedschaft gratuliert. Sehr gefreut haben wir uns über den Vereinseintritt unseres, mit einem ½ Jahr, jüngsten Vereinsmitgliedes Johanna.
Noch vor Ostern werden am Fleet und an der Lesum die Boote ausgelagert. Die Termine sind bekannt.
Dieses Jahr beteiligte sich der WWV wieder an der Gemeinschaftsaktion „Bremen räumt auf“. Den Vereinsmitgliedern liegt der Zustand des Fleetes sehr am Herzen. So wurden auf einer schwimmenden Plattform mit langen Harken die Sohle und die Randstreifen von Plastiktüten bis hin zu Fernsehern und Kühlschränken befreit. Leider nimmt die Verunreinigung des Gewässers und der Randstreifen immer mehr zu. An einem Tag konnte nicht das vollständige Fleet gereinigt werden. Aber den Frühjahrs-Ausflüglern entlang des Fleets werden hoffentlich eine lange Zeit ein gewohnt idyllisches Bild vorfinden.
Zum kommenden Osterwochenende wird an der Lesum gegrillt und am Fleet ein Osterbrunch mit Überraschung angeboten. Alle Interessierten tragen sich bitte rechtzeitig in die Listen am schwarzen Brett ein. Die Saison an der Lesum startet dann mit dem Anschippern am 21. April und am Fleet mit dem Anpaddeln am 06. Mai mit einem gut gelaunten, virenarmen dreifachen Quak-Quak-Quak. (H.K.)
Vereinsmitteilung März 2023:
Die neue Saison startete am Fleet mit einer Kohltour. Vom Bahnhof Walle führte uns Kohlkönig Bernd minutiös durch die Parzellen zum Vereinsheim der BSA Findorff. Bei leckerem Essen in gemütlicher Runde verging die Zeit wie im Fluge. An der Lesum findet der Winterwandertag mit Kohltour am 04.03. statt. Im Bootshaus können die kalten Wintertage jetzt bei angenehmen Temperaturen von unserer neuen Pellet-Heizung verbracht werden. Durch viel Engagement und Mitarbeit der Mitglieder wurde die ökologische Anlage eingebaut und angeschlossen. Wir danken allen fleissigen Vereinsmitgliedern die sich daran beteiligt hatten, vor allem auch denen, die an den Samstagen unermüdlich dabei waren. Unser besonderer Dank gilt Lars, der alles geplant, vorbereitet und jedes Mal voll mit angepackt hatte. Am 10.03. findet um 19:00 Uhr unsere Jahreshauptversammlung im Bootshaus Fleet statt. Für den 25.03. um 06:00 Uhr ist das Auslagern der Steganlage an der Lesum geplant. Das Auslagern der Boote an der Lesum findet vom 01. bis 02.04 statt und am 07.04. ist dann das erste Angrillen. Näheres dann wie üblich von euren Arbeitsdienstleitern. Am Fleet findet am 01.04 das Auslagern der Boote statt und am 09.04. das Osterbrunch mit Überraschung statt (Näheres am Schwarzen Brett). Bitte sorgt bis zum Auslagern der Boote dafür, das alles vorbereitet und transportbereit ist. Die Arbeitsdienstleiter werden es euch danken. Wir wünschen allen Vereinsmitgliedern einen guten Start und eine gesunde und schöne Saison 2023! (H.K.)
Artikel im Weserkurier zur 100 Jahr Feier:
Ein nostalgischer Hauch von Jetset der 1960er-Jahre weht durch die Halle. Doch nicht für Rimini oder Saint-Tropez wurden die schicken kleinen Motorjachten mit ihren Decks aus hochglanzlackiertem honigfarbenen Mahagoni gemacht. Sie wurden in Bremen gebaut und tuckern meist gemütlich die Flüsschen und Kanäle der Stadt und der Region entlang. An den Steuerrudern sitzen Frösche. So nennen sich die rund 100 Mitglieder des Waller Wassersport-Vereins, der in diesem Monat sein 100-jähriges Bestehen feiert – im gebotenen kleineren Kreis. Viel lieber hätte man viel mehr Gäste auf die große Vereinwiese am Waller Fleet eingeladen und ihnen das Waller Frosch-Paradies gezeigt – damit sie möglichst viele davon Lust bekommen, selbst zum Frosch zu werden.
Für Aufsehen sorgen die liebevoll restaurierten Oldtimer an den hanseatischen Küsten allemal. „Die Leute gucken immer“, sagt Klaus Windhorst, Frosch seit mehr als 50 Jahren, und stolzer Besitzer eines picobello gepflegten Wellenbinders, der vor rund 60 Jahren in der Aumunder Werft von Nikolaus Meyer entstand. Es ist ein kleiner Traum von einem Boot, den sich der 69-jährige erfüllt hat. In einem Fahrzeug dieses Typs ging es in seiner Kindheit die Weser hinauf Richtung Vegesack, um nach fast dreistündiger Reise am Ritzenbütteler Sand anzulegen. Mit an Bord war nicht nur die vierköpfige Familie Windhorst, sondern auch alles, was man für einen Campingurlaub brauchte. Die Kreuzfahrt der kleinen Leute, „das war immer ein richtiges Abenteuer“, sagt der Kapitän, der in der Waller Feldmark aufgewachsen ist. Er erzählt, dass er schon als kleiner Pöks sonntags auf der Brücke am Fährwiesenweg stand, und die heimkehrenden Boote erwartete. „Für uns Kinder war das immer spannend“, erinnert sich der langjährige Vereinsvorsitzende.
Der „Wassersportverein Waller Fleet“ wurde am 21. August 1921 in der ansässigen Gaststätte Becker gegründet, heißt es in der Vereinschronik. Die neun Gründungsmitglieder waren Handwerker, Arbeiter und kleine Beamte aus dem Stadtteil. Schon wenige Wochen später besaß der Verein ein eigenes Bootshaus. Die Holzbaracke, so erzählen es die Annalen, war einer Siedlergemeinschaft aus dem Teufelsmoor abgekauft, und von den Mitgliedern abgebrochen, auf Pontons verladen, übers Wasser transportiert, und auf einem Schuttabladeplatz etwa in Höhe Akazienweg wieder aufgebaut worden. Der Frosch wurde schnell zur liebevollen Selbstbezeichnung und zum Wappentier des Vereins, weil die grünen Amphibien am Fleet außerordentlich zahlreich und lautstark auftraten. Innerhalb weniger Jahre überstieg die Mitgliederzahl die Hundertermarke. Doch es dauerte nur wenige Stunden, bis der Verein wieder alles verlor. Nach den Bombenangriffen vom 8. August 1944 waren vom Wassersportverein Waller Fleet nur noch zwei Bombentrichter, etliche Phosphorkanister und verkohlte Bootskörper übrig geblieben.
Die Frösche spuckten in die Hände und begannen mit dem Wiederaufbau ihres Vereins, der sich 1948 mit der Wassersportabteilung des TuS Walle zusammenschloss, und fortan unter dem Namen Waller Wassersport-Verein auftrat. Nach anderthalbjähriger eigenhändiger Arbeit konnte im August 1953 das 600 Quadratmeter große neue Bootshaus an seinem jetzigen Standort am Wiesenweg 1 eingeweiht werden. Der Klubraum dient seit 1968 als Wohnzimmer und Festsaal, die große Außenanlage ist der gemeinsamer Garten für die Vereinsmitglieder. Zum 10.000 Quadratmeter großen Grundstück gehörte auch eine Schafweide. Sie wurde 1963 in Parzellen aufgeteilt, die bis heute von älteren Vereinsmitgliedern bewirtschaftet werden. 1978 wurde auf einem Grundstück an der Lesum ein zweites Bootshaus mit Klubhaus eingeweiht, für das der Vorsitzende Jens Philippi zuständig ist.
In der Halle am Fleet und im kleinen angrenzenden kleinen Hafen liegen die Kanus, Kajaks, Motor- und Segelboote der Mitglieder, sofern sie nicht gerade privat oder in der Gruppe unterwegs sind auf Freizeitfahrten, Gruppentouren oder Regatten. Das älteste Vereinsmitglied ist noch mit Mitte 80 im Motorboot aktiv, den 80. Geburtstag überschritten hat auch das Ehepaar, das sich regelmäßig mit Paddeltouren fit hält, erzählt Windhorst. Mit den jungen Fröschen sei es aber so eine Sache, sagt Heiko Kierholz, der die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins verantwortet. „Der Nachwuchs hat den Wassersport nicht so auf dem Zettel.“ Dabei habe doch gerade die Pandemie gezeigt, wie wertvoll die Bewegung an der frischen Luft und der Aufenthalt in der Natur sei, und hier liege der umweltschonende Urlaub quasi vor der Haustür. „Es ist einfach schön hier. Die Ruhe auf dem Wasser ist Erholung pur“, schwärmt der gebürtige Düsseldorfer, der den Wassersport zu Studentenzeiten für sich entdeckt hat. „Unterwegs gibt es immer so viel zu beobachten. Man sieht die Welt aus einer ganz anderen Perspektive. Und Abenteuer kann man auch hier erleben.“ (Anke Velten)